Samstag, 10. September 2011

Ein Video von einem Quelle-Mitarbeiter für die Kollegen


Die Menschen von Primondo und Quelle


Mein letzter Tag

Wir schreiben den 30.10.09. Es ist bereits 2,5 Wochen her, als wir über die Medien erfahren haben, daß Quelle platt gemacht wird.

Offiziell hatten wir noch keine Bestätigung, aber wir ahnten, daß der 30.10.09 unser letzter Arbeitstag sein würde. Ab Montag den 02.11.09 war ich offizell arbeitslos. Rausgeworfen, ohne Lohnfortzahlung und Abfindung. Bis zu diesem Zeitpunkt, dachte ich, daß so etwas nur in Amerika möglich wäre.

Ich näherte mich wieder der Kantine, vereinzelt waren Plätze besetzt. Hier gab es niemanden mehr, der zu mir sagen würde:
"Keine Angst. Wir schicken niemanden mehr nach Hause!"
Mein Weg führte mich wieder in die Richtung, in der vor 20 Jahren die Terminals standen. Inzwischen war der ganze Komplex zu einem moderenen Großraumbüro umgebaut worden. Im Dezember 2007 mußten wir hier einziehen. Wir wurden mit Sekt begrüßt. Auf unseren neuen, modernen Schreibtischen lagen Willkommensschilder. Die Konzernleitung versuchte uns den Aufenthalt hier schmackhaft zu machen. Im Grunde wollte kein Quelle-Mitarbeiter aus seinem kleinen Büro, in dieses Großraummonster. Die Konzernleitung hatte sich deshalb auch einiges einfallen lassen.
Aus den normalen Teeküchen wurden "Meeting Points" mit Sitzgelegenheiten. Kaffee und Tees gab es für alle Mitarbeiter kostenlos und soviel man wollte. Ein Schlaraffenland für alle Kaffeetanten. Ich hätte trotzdem auch darauf verzichten können.

Schon vor dem Umzug 2007 hatte ich kein besonders gutes Gefühl. Ich sollte an den Platz zurück, an dem ich meinen Rundgang durch die Firma begonnen hatte. Mein Gefühl hatte mich nicht betrogen. Dort wo meine Arbeitszeit begann, endete sie auch. Am 30.10.09 sagte unser Chef, daß wir nicht mehr wieder kommen sollen. Aber wir konnten ihm noch nicht einmal böse sein, sein Arbeitsplatz war auch dahin.

Meine Kollegen hatten eine Abschiedfeier vorbereitet. Ich setzte mich wieder an meinen Arbeitsplatz, löschte von meinem Computer was ich nicht mehr benötigte und las in dem Quelle-Board, das irgendjemand für uns eingerichtet hatte. (Es ist übrigens immernoch aktiv)

Dort stieß ich auf eine Anfrage: Alle 20, 30 und 40 jährigen gesucht und ne Mailadresse. Meine Neugier war geweckt. Ich schickte eine Email und erhielt auch eine schnelle Antwort von einem Redakteur der Zeitschrift "Stern". Der Stern suchte auf diesen Weg, Leute für Interviews und wollte sich nicht, wie die "normale Presse" vor die Türe stellen. Naja, dachte ich, warum nicht und ließ mich darauf ein.

Donnerstag, 8. September 2011

Mittwoch, 7. September 2011

Abschied von Quelle

Alte Quelle-Werbung









Arcandor

Die Arcandor AG in Liquidation (bis 30. Juni 2007 KarstadtQuelle AG) war ein Handels- und Touristikkonzern mit Unternehmenssitz in Essen mit den drei Kerngeschäftsfeldern Einzelhandel, Versandhandel und Tourismus. Hauptaktionäre sind die Privatbank Sal. Oppenheim und Madeleine Schickedanz. Am 9. Juni 2009 beantragte die Arcandor AG beim Amtsgericht Essen die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Das Insolvenzverfahren wurde am 1. September 2009 eröffnet.

Kennzahlen
Vor der Restrukturierung des Konzerns wurde im Jahr 2004 mit über 100.000 Mitarbeitern ein Umsatz von 15,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die Arcandor AG erreichte im zweiten Quartal 2007 eine Umsatz- und Ergebnissteigerung um 73 Prozent. Die Geschäftsbereiche Warenhaus Karstadt und die Versandhandelssparte Primondo trugen jeweils rund 20 Prozent zum Konzernumsatz bei. Der Touristik-Bereich Thomas Cook erzielte zirka 60 Prozent des Konzernumsatzes.

Gründung der KarstadtQuelle AG (Januar 1999–September 1999) [Bearbeiten]
Logo der ehemaligen KarstadtQuelle AGDie KarstadtQuelle AG entstand 1999 durch die Fusion des Warenhauskonzerns „Karstadt AG“ mit dem Versandhaus „Quelle Schickedanz AG & Co.“ Die Fusion wurde im September 1999 rückwirkend zum 1. Januar 1999 nach einem Vergleich mit einigen Aktionären der Karstadt AG wirksam. Es entstand ein neuer Konzern mit 116.000 Mitarbeitern und 32 Milliarden DM Jahresumsatz.

Krise und Konsolidierung (Juli 2000–März 2007)
Im Juli 2000 legte der erste Vorstandschef Walter Deuss nach Kritik an seiner Arbeit sein Amt nieder. Nachfolger wurde Wolfgang Urban. Neckermann feierte im Jahr 2000 sein 50-jähriges Jubiläum.

Im Januar 2001 kündigte Karstadt an, bis zu 7000 Stellen zu streichen. Der Konzern kaufte die Textilkette „SinnLeffers“. Im November 2001 wurde Christoph Achenbach Chef der Konzerntöchter „Quelle“ und „Neckermann“. Aus der „C & N Touristik AG“ wird die „Thomas Cook AG“, an der KarstadtQuelle gemeinsam mit der Lufthansa zu je 50 Prozent beteiligt ist. Die Touristik ist damit ein wichtiger Bestandteil des Konzerns geworden. Im Oktober erfolgte die Gründung der „KarstadtCoffee GmbH“, ein Joint-Venture mit Starbucks.

Zwischen 2002 und 2004 kam es zu Umsatzrückgängen und einem Einbruch beim Jahresüberschuss. Im Jahr 2002 feierte Quelle sein 75-jähriges Jubiläum und aus den Quelle Versicherungen werden die „KarstadtQuelle Versicherungen“. Im Jahr 2004 startete Quelle den landesweiten Versand in Russland.

Im Mai 2004 musste Vorstandschef Wolfgang Urban – dem wie seinem Vorgänger eine verfehlte Unternehmenspolitik vorgeworfen wurde – das Unternehmen verlassen (offiziell aus gesundheitlichen Gründen). Im Juni 2004 wurde Christoph Achenbach Konzernchef, Thomas Middelhoff wurde Aufsichtsratsvorsitzender.

KarstadtQuelle kämpfte mit den Problemen des gesamten Einzelhandels, aber auch hausgemachten Problemen. So hielt man entgegen dem Markttrend an dem umfangreichen Sortiment fest. Kritiker bemängeln, die Einrichtung sei nicht mehr zeitgerecht, das Programm nicht kundengerecht. Auch bei Quelle sei das Katalogkonzept überholt, die Marke müsse neu positioniert werden.

Im Oktober 2004 wurde bekannt, dass sich der KarstadtQuelle-Konzern in dramatischen finanziellen Schwierigkeiten befand. Nach mehreren verpassten Chancen zur Sanierung und Restrukturierung des Konzerns und auf Grund der anhaltenden Einzelhandelsflaute wurde angekündigt, 8500 Stellen abzubauen sowie 77 der 189 Warenhäuser (alle, die weniger als 8000 Quadratmeter Verkaufsfläche aufweisen) in Deutschland, einen Großteil der Beteiligungen des Konzerns (Facheinzelhandel, Anteile an der Thomas Cook AG und dem DSF) zu verkaufen, um das Unternehmen zu retten.

Im November 2004 wurde veröffentlicht, dass im dritten Quartal 2004 ein Verlust von 1,1 Milliarden Euro entstanden sei. Der Konzern vollzog daraufhin die Trennung von Starbucks. Der Gesamtverlust 2004 betrug 1,625 Milliarden Euro.

Nach Abschluss eines Solidarpaktes zwischen Arbeitnehmern, Management, Anteilseignern und Banken erfolgt die Umsetzung des Konzeptes zur Restrukturierung und Neuausrichtung des KarstadtQuelle-Konzerns. Diese Neuausrichtung sah die Konzentration auf das Kerngeschäft und die Trennung von Randaktivitäten vor. Die Trennung von Starbucks war eine der ersten großen Veräußerungen des Konzernportfolios. Die Anteile am DSF wurden im Januar 2005 an EM.TV abgegeben. Im August 2005 wurden 75 Karstadt-Filialen (Karstadt Kompakt GmbH & Co. KG), 51 SinnLeffers-Modehäuser sowie die Fachhandelskette Runners Point verkauft. Für Quelle und Neckermann wurde die Neupositionierung auf neue Zielgruppen angestoßen. Die Anzahl der Kataloge pro Jahr wurde für beide Marken erhöht.

Seit März 2005 hält ein Aktionärspool um Madeleine Schickedanz über 50 Prozent der Aktien. Im Mai 2005 wurde Dr. Thomas Middelhoff nach Bitten von Quelle-Erbin und Großaktionärin Madeleine Schickedanz Vorstandschef. Zugleich verlor die AG in einem Musterprozess einen Vermögensstreit mit den Erben des Wertheim-Konzerns, die durch die Jewish Claims Conference vertreten waren. Die Aktie fiel um acht Prozent, da weitere Verluste in Höhe von 150 Millionen Euro im Rechtsstreit um das Grundstück Lenné-Dreieck am Potsdamer Platz möglich waren. Für 4,5 Milliarden Euro verkaufte KarstadtQuelle inzwischen 51 Prozent seines Immobilienbestandes an Goldman Sachs, mit dem die AG nun zusammen den Immobilienfonds Withehall hält.

2006 wurden im Zuge der Konsolidierung des Konzerns wichtige Importdienstleistungen der zum Konzern gehörenden Marken Karstadt, Quelle, neckermann.de und weiterer Spezialversender an das Handelshaus Li & Fung aus Hongkong übertragen, anstatt der bisherigen in Deutschland ansässigen Importhäuser. Eine Einkaufspreisreduktion um zehn Prozent und ein Importvolumen von über zwei Milliarden Euro pro Jahr wird angestrebt. Künftig sollen durch Li & Fung bei Arcandor bis zu zwölf Kollektionen im Jahr möglich werden. Zudem werde sich nach Angaben von Arcandor das benötigte Betriebskapital für Arcandor um eine halbe Milliarde Euro verringern, da Li & Fung gegenüber den Lieferanten ein längeres Zahlungsziel besäße, als es Arcandor oder die frühere KarstadtQuelle AG bisher hatte. Die bisherige Einkaufstochterfirma KarstadtQuelle International Services AG (KQIS, St. Gallen) wurde mitsamt 1100 Mitarbeitern für 60 Millionen Euro an die Li & Fung Ltd. verkauft. Li & Fung übernimmt insbesondere die Musterung und Qualitätssicherung der lohngefertigten Ware vor Ort und wickelt künftig den Zahlungsverkehr des weltweiten Importgeschäftes von Arcandor ab. Die Entwürfe für die Eigenmarkenkollektionen sollen jedoch durch den Aufbau eigener Designcenter in London und Asien in der Hand von Arcandor bleiben, ebenso die Konditionenverhandlungen mit den einzelnen Lieferanten.

Im Mai 2006 kündigte das Unternehmen an, für die Konzern-Holding einen neuen Namen zu suchen, da die große Bedeutung der Touristiksparte nicht im alten Namen berücksichtigt ist und der internationaler klingen soll. Nach den Schwierigkeiten der vergangenen Jahre und einer Umbruchphase befand sich der Konzern zur Jahresmitte 2006 erstmals wieder in der Gewinnzone. Im Herbst 2006 feierte das Unternehmen sein 125-jähriges Jubiläum. Ende November 2006 wurde bekannt, dass sich KarstadtQuelle von seinem Versandhaus neckermann.de trennen will.

2007 schuf das Unternehmen das weltweit drittgrößte Touristikunternehmen, indem es seine Tochterfirma Thomas Cook mit der britischen MyTravel plc fusionierte.

Ende März 2007 gab KarstadtQuelle in einer Pressemitteilung bekannt, dass nach einem Verlust von 316 Millionen Euro im Jahr 2005 im Jahr 2006 ein Gewinn von 346 Millionen Euro erwirtschaftet wurde und somit erstmals seit der Krise wieder schwarze Zahlen geschrieben wurden.

Die Ära Arcandor (ab März 2007) [Bearbeiten]Am 29. März 2007 kündigte das Unternehmen an, dass die Holding des KarstadtQuelle-Konzerns künftig unter dem Namen Arcandor firmieren werde. Die Umbenennung kündigte der Vorstandsvorsitzende Middelhoff auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in Düsseldorf an.[9]

Die endgültige Bestätigung des neuen Namens der Holding fiel auf der Hauptversammlung des Unternehmens am 10. Mai 2007. Zudem kündigte Konzernchef Middelhoff an, dass er KarstadtQuelle Ende 2008 nach erfolgreicher Sanierung des Unternehmens verlassen werde. Am 23. April 2008 verlängerte er jedoch seinen Vertrag bis mindestens Jahresende 2009. Der neue Name Arcandor gilt seitdem jedoch nur für die Konzern-Holding. Die Traditionsnamen Karstadt für die Warenhäuser, Quelle für den Versandhandel und Thomas Cook für das Reisegeschäft sollten erhalten bleiben.

Die Bedeutung des Kunstwortes Arcandor leitet sich ab aus Arc, was in verschiedenen Sprachen Bogen bedeutet (die Arcandor AG spannt als Dachgesellschaft einen Bogen über die operativen Gesellschaften). Das aus dem Lateinischen abgeleitete candor bedeutet unter anderem glänzend, und in der Silbe dor ist das französische Gold enthalten – beides Sinnbilder für Wertsteigerung.

Im Mai 2007 wurde der Fernsehsender HSE24 gekauft. Der Handels- und Touristikkonzern zahlt dafür rund 200 Millionen Euro. Die Vereinbarung wurde mit dem Eigentümer des Senders, InteractiveCorp abgeschlossen.

Krise ab 2008 [Bearbeiten]Erneut in negative Schlagzeilen geriet der Arcandor-Konzern im September 2008, als der Kreditversicherer Euler Hermes, aufgrund gestiegener Risiken durch die mittlerweile auf 1,5 Milliarden Euro angewachsene Verschuldung des Konzerns, die Ausfallgarantien für Warensendungen beschränkte. In der Zwischenzeit konnte sich Arcandor mit den Banken über eine Refinanzierung seiner Kredite einigen. Die vorübergehende Deckelung der Ausfallgarantien wurde daraufhin aufgehoben.

Ende September 2008 führte Arcandor eine Kapitalerhöhung von zehn Prozent des Grundkapitals durch, die vollständig von der Privatbank Sal. Oppenheim gezeichnet wurde. Zusätzlich übernimmt Sal. Oppenheim von der bisherigen Großaktionärin von Arcandor, Madeleine Schickedanz, einen Anteil in Höhe von 19,5 %. In Folge beider Maßnahmen hält die Privatbank künftig eine Beteiligung in Höhe von rund 29,5 % an dem Handelskonzern. Schickedanz hielt bisher 53,3 % an Arcandor. Medienberichten zufolge hatte sie sich in der Vergangenheit für die Aufstockung ihrer Arcandor-Beteiligung bei Sal. Oppenheim verschuldet.

Am 3. November 2008 hat die Privatbank Sal. Oppenheim der Arcandor AG bis zum 3. April 2009 einen Kredit über 20 Millionen Euro gegeben.

Am 2. Dezember 2008 wurde bekannt, dass Middelhoff im Frühjahr 2009 den Vorstandsvorsitz an Karl-Gerhard Eick abgeben wird, bisher Finanzvorstand der Deutschen Telekom.[14] Middelhoff erhielt nach Recherchen der Redaktion der Sendung Hart aber fair (Das Erste, 25. März 2009) eine Abfindung in Höhe von 2,3 Mio. Euro zu einem Zeitpunkt, an dem der Aktienkurs auf einem historischen Tiefpunkt angekommen war.

Nach Übernahme des Vorstandsvorsitzes durch Karl-Gerhard Eick Mitte Februar 2009 sprach dieser von einer Krise bei Arcandor und schlug einen Sanierungsplan vor. Arcandor habe Schulden von über 2,6 Milliarden Euro, von denen im Juni 2009 alleine 650 Millionen Euro fällig werden.
Arcandor müsse Mietzahlungen von ca. 350 Millionen Euro jährlich zahlen.[16] Die monatlichen Mietzahlungen betragen zirka 23 Millionen Euro, die an ein Konsortium aus der Investmentbank Goldman Sachs, der Deutschen Bank, der Immobiliensparte des italienischen Reifenherstellers Pirelli und der Generali-Versicherung gehen. Fünf, später vier Häuser gehören dem Oppenheim-Esch-Fonds des Sal.-Oppenheim-Fondsmanagers Josef Esch, in den Thomas Middelhoff, Madeleine Schickedanz und weitere Millionäre investiert haben.Eigentümer von 86 Häusern ist seit dem 27. März 2006 die eigens dafür gegründete Immobiliengesellschaft Highstreet, die vom Deutschland-Geschäftsführer von Goldman Sachs Alexander Dibelius zu 51 % mittels der Goldman Sachs-Immobiliengesellschaft Whitehall erworben wurde.49 Prozent verblieben vorübergehend bei Arcandor. Am 19. März 2008 wurde dieser Anteil ebenfalls an die Highstreet-Holding übertragen, an der seitdem die Deutsche Bank, Pirelli RE und die Borletti-Gruppe als Konsorten beteiligt sind. Die Laufzeit der Mietverträge beläuft sich auf 15 Jahre. Nach Planungen von Eick sollen die Luxus-Kaufhäuser KaDeWe in Berlin, Alsterhaus in Hamburg und Oberpollinger in München verkauft werden. Dabei werden auch staatliche Bürgschaften des Bundes (über die KfW Bankengruppe) und des Landes Nordrhein-Westfalen nicht mehr ausgeschlossen.

Arcandor hat seinen Großaktionär, die Privatbank Sal. Oppenheim, die 28,6 % an Arcandor hält, offenbar überzeugt, kurzfristig eine Kapitalerhöhung um mindestens 100 Millionen Euro durchzuführen.

Am 24. Mai 2009 wandte sich Stefan Herzberg, Vorsitzender der Karstadt-Geschäftsführung, in der Bild-Zeitung öffentlich an die Politik. Er machte deutlich, dass auch eine Fusion mit Kaufhof eine drohende Insolvenz nicht abwenden könnte, sofern der Mutterkonzern Arcandor nicht in den nächsten Wochen die beantragten Bürgschaften und Kredite in Höhe von 850 Millionen Euro erhielte. Sollte die Bürgschaft dem Konzern vorenthalten bleiben, gehe der Arcandor-Konzern in die Insolvenz. Etwa 6000 Beschäftigte von Karstadt protestierten am 27. Mai 2009 in Berlin für eine 650 Millionen Euro Bürgschaft und 200 Millionen Euro staatliche Kredite der KfW-Bank.[29] Wenige Tage später sprach sich auch der SPD-Parteivorsitzende Franz Müntefering für eine Bürgschaft aus. Am 4. Juni 2009 beantragte Arcandor eine Rettungsbeihilfe bei der Europäischen Union, einen Tag später einen Antrag auf Staatshilfen in Höhe von 437 Millionen Euro bei der deutschen Bundesregierung, um die voraussichtliche Insolvenz am 12. Juni abzuwenden. Zuvor hatte die EU-Kommissarin für Wettbewerb, Neelie Kroes, Bedenken bezüglich der beantragten Staatsbürgschaften in Höhe von 650 Millionen Euro geäußert, da der Konzern bereits vor der Finanzkrise in Schwierigkeiten geraten war. Der SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier hatte daraufhin eine Millionenbürgschaft in Aussicht gestellt, unter der Bedingung, dass der Karstadt-Mutterkonzern eine Fusion mit dem Konkurrenten Metro eingehe.

Insolvenz Juni 2009
Am 9. Juni 2009 beantragte die Arcandor AG beim Amtsgericht Essen die Eröffnung des Insolvenzverfahrens sowohl für die Muttergesellschaft als auch für die Tochtergesellschaften Karstadt, Primondo und Quelle. Nicht betroffen von der Insolvenz sind der Reiseanbieter Thomas Cook, die KarstadtQuelle Bank sowie die Spezialversender von Primondo und HSE24. Konkurrent Metro zeigt weiterhin Interesse am Arcandor-Konzern (u.a. an der Übernahme von 60 der 90 Karstadt-Standorten) und hat bekannt gegeben, Gespräche mit „allen Beteiligten an dem Insolvenzverfahren führen“ zu wollen, darunter auch die Eigentümer der Karstadt-Filialen. Doch auch die Sanierung stockt, da aufgrund fehlender Unterstützung der Großaktionäre der zuständige Insolvenzverwalter und Sanierungsexperte Horst Piepenburg abgesprungen ist.

Am 12. Juni 2009 eröffnete die Staatsanwaltschaft Essen Ermittlungen wegen Untreue gegen Thomas Middelhoff, den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Arcandor AG, im Zusammenhang mit den Immobiliengeschäften des Konzerns.

Der Sanierer und Generalbevollmächtigte Horst Piepenburg hat nach Streitigkeiten mit dem Arcandor Großaktionär Sal. Oppenheim bereits am 16. Juli 2009 sein Mandat wieder nieder gelegt. Nachdem kein Großinvestor gefunden worden ist, sollen die einzelnen Konzernsparten ab 15. August 2009 einzeln, aber jeweils möglichst als Ganzes verkauft werden. Während die Anteile an der Thomas Cook Group problemlos veräußert werden konnten, stieß insbesondere der Verkauf der Quelle GmbH auf erhebliche Probleme; das Unternehmen wurde letztlich zerschlagen und die einzelnen Quelle-Töchter einzeln verkauft. Im Fall der Karstadt AG stimmten am 12. April 2010 die Gläubiger einem Insolvenzplan zu, der den Verkauf der Karstadt-Warenhäuser als Ganzes und einen weitreichenden Forderungsverzicht der Gläubiger vorsieht. Derzeit gibt es mehrere Interessenten. Wenn das Insolvenzgeld Ende August 2009 ausläuft, müssen die Arcandor-Töchter die Gehälter ab 1. September 2009 wieder selber aufbringen.

Die Betriebsrenten von über hunderttausend Beschäftigten und Rentnern sind über den Pensionsfonds Karstadt Quelle Mitarbeitertrust e.V. (KQMT) gesichert. Die Rentenansprüche von über 2 Mrd. Euro seien vor der Insolvenz gesichert. Der Karstadt Quelle Mitarbeitertrust ist auch Eigentümer der Valovis Bank AG, der ehemaligen Karstadt Hypothekenbank AG.

Der Logistik-Zweig des Unternehmens, "KarstadtQuelle Beschaffungslogistik", wird unter dem Namen Corporate Service (Germany) GmbH weiter geführt. Die Firma bietet Servicedienstleistung für den internationalen Einkauf an, und ist besonders in Supply-Chain-Lösungen gefragt. Geschäftsführer der CSG sind Marc Baeuerle und Stefan Graetz, der Hauptsitz befindet sich in Düsseldorf.

Kritik
Am 23. März 2009 veröffentlichte die Zeitschrift Manager Magazin eine Studie, die der Deutsche Führungskräfteverband durchgeführt hat. 1000 Fach- und Führungskräfte waren aufgefordert, die bekanntesten Arbeitgeber Deutschlands zu bewerten. Arcandor ist dieser Studie zufolge der unfairste Arbeitgeber in Deutschland.

Quelle: Wikipedia

Samstag, 5. März 2011

Die Büroklammerschlacht

Nach drei Wochen pflichtbewußten tippens, wechselte ich von der Frühschicht in die Spätschicht. Quelle hatte damals so viele Kunden, daß die Bestelleingabe in 2 Schichten arbeitete.

Da saß ich nun in der Spätschicht. In diesem Großraumbüro gab es keine Fenster. Von früh bis spät gab es nur eine künstliche Beleuchtung. Ich verlor jedes Zeitgefühl und es spielte im Grunde keine Rolle, ob es früh oder abend war. So tippte ich fleißig weiter, ohne daß etwas aufregendes geschah: Bis an jenem Abend und ich hatte kein Schutzamulett dabei:
Es war ein paar Tage nach meinen Eintritt in die Spätschicht. Der leere Platz hinter mir, war plötzlich besetzt. "Wieder eine Neue", dachte ich und sah genauer hin. Ein neues, unscheinbares Gesicht mit Brille auf der Nase.

So tippen ich erst einmal weiter. Nichts ahnend von dem Feind in meinem Nacken. Zu diesem Zeitpunkt wußte ich noch nicht, daß mir in Kürze der Krieg erklärt wurde. Wie lange es dauerte, weiß ich nicht mehr, als ich aus heiterem Himmel und ohne ersichtlichen Grund von hinten mit Büroklammern bombatiert wurde. Ich riß meinen Kopf nach hinten und starrte in ein breites Grinsen. Ich überlegte: Offensive oder Defensive? So beschloß ich erst einmal weiter zu arbeiten und mich nicht ärgern zu lassen. Doch ich hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht.

Die Ruhe hielt nicht lange: Wieder wurde ich von hinten bombardiert und wieder blickte ich in ein breites Grinsen. Das schrie nach Rache. Den Blick nach vorne gerichtet, suchte ich unauffällig nach möglichen Wurfgeschossen. Eine Schachtel Büroklammern stand vor meiner Nase. Ein unauffälliger Griff in die Schachtel, ein Blick nach Rechts und Links. Kein Spion war aufmerksam. So flog eine Handvoll Büroklammern über meine rechte Schulter direkt auf den Schreibtisch der Neuen. Jetzt grinste ich und drehte mich um. Der Feind sammelte die Büroklammern auf, um sie erneut gegen mich einzusetzen. Eine Schlacht hatte ich gewonnen, aber der Krieg war noch lange nicht vorbei. Was ich nach hinten warf, kam postwendend wieder zurück. Zum Glück gingen uns die Büroklammern nicht aus. Hier gab es genug Nachschub. Außerdem lagen am Boden noch die Blindgänger. Jene Büroklammern, die ihr Ziel verfehlten. Na die Staubsaugerfee hatte in unserem Kriegsgebiet einiges zu tun. Es läutete zur Pause: Waffenstillstand, mein Feind verschwand Richtung Kantine, ich hinterher. Ich wollte auf alle Attacken gefaßt sein.

Die Pause verstrich ohne besondere Vorkommnisse. Mein Feind verhielt sich ruhig bzw. verfiel in der Kantine ein einen Kaufrausch. Alle Kirschwasserpralinen einer bekannten Marke wurden aus der Kantine wurden an die Front geschleppt. Schnaps als Zielwasser?
Die sieht mich ja dann doppelt und wirft die Klammerbomben durch uns zwei hindurch: Adlerauge sei wachsam, hier stimmt was nicht. Vollbeladen mit diesen Pralinen watschelte mein Feind zurück an seinen Platz. Ich folgte unauffällig. Wer wußte denn schon, wieviel Schnaps die Dame schon intus hatte? Vielleicht wollte sie mir von hinten die Kehle? Ich sah die Schlagzeilen schon vor mir: Mord am Arbeitsplatz. Pralinensüchtige ermordet Kollegin! Und ich war doch noch so jung. Nein, kampflos bekam sie mich nicht. Die Pausenglocke klingelte erneut. Der Waffenstillstand war vorbei und ich auf alles gefaßt.

Wie ein Unschuldsengel saß die Neue am Tisch und tippte fleißig. Sie wollte mich in Sicherheit wiegen, aber ich ahnte, daß sie etwas plante und sortierte meine Waffen: Gummi, Büroklammern - ein Radiergummi lag auch noch da...
Ich saß da und wartete und es geschah - Nichts. Ein Blick nach hinten - ein breites Grinsen, aber keine Attacke. Na ich bin ja tierlieb, ließ die Neue also in Ruhe und wandte mich wieder meiner Arbeit zu. Da spürte ich einen Einschlag im Rücken und das war keine Büroklammer. Ich suchte die Bombe und fand ihre neue Munition. Es waren diese Pralinen. Jetzt folgte meine Rache: Entwaffnung. Ich nahm die Bombe an mich,öffnete die Verpackung und schob den Inhalt in meinen Mund. Diese Bombe würde mich nicht mehr treffen.

Die Schlacht endete, indem ich den Ratschlag weiser Menschen befolgte: "Wenn du einen Feind nicht besiegen kannst, dann verbünde dich mit ihm!"
Wir begaben uns zur Toilette und rauchte die Friedenspfeife bzw. die Friedenszigarette. So machte die Spätschicht wirklich Spaß.

Das Ende

So ist manchem von uns zumute!

Feiern


Hier wird der Untergang gefeiert!




Der Tritt

Das hat die Insolvenz mit uns gemacht!!

Montag, 28. Februar 2011

Was Quelle war


Quelle war ein traditionsreiches Versandhandelsunternehmen mit mehreren tausend Mitarbeitern, daß im Jahre 2009 liquitiert wurde.


Das ehemalige Familienunternehmen fusionierte als Quelle Schickedanz AG & Co 1999 mit dem Warenhauskonzern Karstadt.

Geschichte

Das Unternehmen wurde am 26. Oktober 1927 von Gustav Schickedanz (1895-1977) in Fürth gegründet. Seine Frau, Anna Schickedanz, arbeitete ebenfalls in der Unternehmensleitung, bis sie am 13. Juli 1929, zusammen mit ihrem Sohn Leo (5) und Gustav Schickedanz' Vater, Leo Schickedanz (72), bei einem Autounfall verstarb. Gustav Schickedanz wurde schwer verletzt, während seine Tochter Louise (4) unverletzt blieb.

Im November 1932 trat Schickedanz der NSDAP bei.
1935 wurde Schickedanz Ratsherr seiner Heimatstadt Fürth.
1935 erwarb Schickedanz die Rechte an der Marke Tempo und die Vereinigten Papierwerke in Nürnberg der Brauerei Geismann  und weiteren Firmen aufgrund seiner Parteizugehörigkeit der NSDAP im Zuge der Arisierung unter Wert von ihren ehemaligen jüdischen Besitzern.


1938 konnte das Versandhaus Quelle zwei Millionen Stammkunden zählen und erreichte 1939 einen Umsatz von 40 Millionen Reichsmark.
Im Juni 1942 heiratet Gustav Schickedanz Grete Lachner (1911-1994), die bereits 1927 im Alter von 15 Jahren als Lehrmädchen bei Quelle von Schickedanz' Ehefrau Anna Schickedanz angestellt worden war.
Grete Schickedanz brachte an ihrem 32. Geburtstag, dem 20. Oktober 1943, im Luftschutzbunker der Nürnberger Frauenklinik Tochter Madeleine zur Welt.
Im Jahr 1943 wurde das Lager des Fürther Unternehmens durch alliierte Bombenangriffe zerstört und der Versandhandel eingestellt. 1945 wurde gegen Gustav Schickedanz von den Alliierten ein Berufsverbot verhängt, sein Eigentum beschlagnahmt und er wurde zu Zwangsarbeit mit Haft verurteilt, aus der er 1948 entlassen wurde. Die treuhänderische Verwaltung des Unternehmens Quelle übernahm Schickedanz' Schwester Liesl Kießling. Schickedanz' Ehefrau Grete Schickedanz eröffnete bereits 1946 in Hersbruck das erste Quelle-Verkaufsgeschäft der Nachkriegszeit für Textilien. Der Umsatz lag bei etwa 315.000 Mark. Seit 1948 wurde das Versandgeschäft von Quelle wieder aufgebaut.

Gustav Schickedanz wurde im Entnazifizierungsverfahren durch die Hauptspruchkammer Nürnberg im März 1949 als „Mitläufer“ eingestuft. In der Anklage war davon die Rede, dass von seinem damaligen Vermögen von 9,3 Millionen DM über 7 Millionen aus jüdischem Besitz stammten. Zwar hatte Schickedanz insbesondere Grundstücke in den Jahren 1943 bis 1945 in großem Umfang an seine Frau und seine Tochter überschrieben, darunter auch die ehemals jüdischen Camelia-Werke (Besitzer ehemals Gebr. Rosenfelder) in Heroldsberg und die Textilfabrik Ignaz Mayer in Fürth. Doch nachweisbar blieben die „hervorragenden Beziehungen“ von Schickedanz zur örtlichen NS-Gauleitung. Bereits 1949 wurde Schickedanz jedoch freigesprochen, insbesondere aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen.  Gustav Schickedanz wurde 1949 rehabilitiert und bekam die Vollmacht über seine Unternehmen zurück. Grete Schickedanz wurde Generalbevollmächtigte und Mitglied des Konzernbeirats. 1952 von der Stadt Fürth geehrt, wurde Gustav Schickedanz 1959 Fürther Ehrenbürger. 1961 wurde er mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. 1954 betrug der Umsatz von Quelle 260 Millionen Mark, nach zahlreichen Eingliederungen weiterer Unternehmen in den Konzern betrug der Umsatz 1972 bereits 5 Milliarden Deutsche Mark. Zwei Jahre später betrug der Umsatz bereits 6,4 Milliarden Mark bei 36.000 Mitarbeitern. Anfang 1975 trat Grete Schickedanz als persönlich haftende Gesellschafterin in die neugebildete Gustav und Grete Schickedanz Holding KG ein. Grete Schickedanz engagierte sich für soziale Verbesserungen in ihrem Unternehmen. Auf ihre Initiative gehen unter anderem der Bau eines Altenheims und eines Kindergartens in Fürth zurück. Außerdem setzte sie für die Quelle-Mitarbeiter eine fortschrittliche Altersruhegeldregelung durch, wie sie erst Jahre später gesetzlich verankert wurde. Für ihre Bemühungen bekam Grete Schickedanz unter anderem das Große Bundesverdienstkreuz (1976) mit Stern (1981) und Schulterband (1991), den Bayerischen Verdienstorden (1979), die Ehrensenatorwürde der Universität Tübingen (1978), die Professorenwürde der Republik Österreich (1981), die „Goldene Bürgermedaille“ von Fürth (1978) sowie die Ehrenbürgerwürde von Fürth (1981) und Hersbruck (1981).
Als Gustav Schickedanz am 27. März 1977 starb, übernahm seine Witwe die Firmenleitung des Versandhauses Quelle. Im Frühjahr 1983 legte Grete Schickedanz ihre Führungs- und Aufsichtsämter nieder. Die unternehmerischen Interessen ihrer Tochter Madeleine Schickedanz wurden in der Folge durch deren ersten Ehemann Hans-Georg Mangold, den sie 1965 geheiratet hatte, übernommen, später vom zweiten Ehemann Wolfgang Bühler, der bis zur Scheidung im Jahre 1997 in der Unternehmensleitung tätig war. 1999 wurde Quelle in eine Aktiengesellschaft umgewandelt (Quelle Schickedanz AG & Co) und fusionierte mit dem Warenhauskonzern Karstadt AG zur KarstadtQuelle AG, ab 2007 Arcandor AG.
Nach Angaben des Arcandor-Konzerns wurde zum 1. Januar 2006 aus der Quelle AG die Quelle GmbH, diese gehörte neben zahlreichen Spezialversendern zu Primondo – der Versandhandelssparte der Arcandor AG. Konrad Hilbers führt das Unternehmen als Vorsitzender der Geschäftsführung, ihm zur Seite steht der zweite Geschäftsführer Wolfgang Binder. Quelle war das größte Unternehmen der Arcandor-Versandhandelsgruppe Primondo, die seit März 2007 alle Versandhandelsaktivitäten des Konzerns bündelte.

Standorte und Vertriebskanäle

Das Unternehmen Quelle war zu weiten Teilen in Fürth und Nürnberg (Bayern) sowie in Leipzig (Sachsen) angesiedelt und beschäftigte europaweit etwa 8000 Mitarbeiter. Dazu zählten die Mitarbeiter der Inlandstöchter (z. B. Profectis, Foto Quelle, SB–Gross Handels–GmbH) sowie die Töchter im Ausland (Estland, Griechenland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Polen, Österreich, Rumänien, Russland, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Türkei, Ukraine und Ungarn).


Bis in die 1980er Jahre gehörte Quelle zu den damals fünf großen deutschen Warenhausketten. Standorte waren u.a. Fürth, Nürnberg, Berlin Wilmersdorfer Straße und Karl-Marx-Straße, Hamburg Elbe-Einkaufszentrum, Bielefeld. Ein Teil der Häuser wurde ab Anfang der 1990er Jahre von der Hertie Waren- und Kaufhaus GmbH weitergeführt. Daneben wurden in rund 120 Städten Technikgeschäfte („Quelle-Technorama“) entwickelt, die später auch Teile aufgelöster Warenhäuser übernahmen. In den Warenhäusern und Technikgeschäften konnte das volle Sortiment aus den Katalogen bestellt und die Ware anschließend versandkostenfrei abgeholt werden (Bestellannahmen). Für den Vertrieb von mangelhaften und/oder Umtauschwaren aus dem Versandhandel wurden spezielle Ladenketten („Quelle-Fundgrube“) eröffnet.


Ein Großteil des Versandgeschäfts wurde über sogenannte Sammelbesteller abgewickelt. Quelle gab Rabatte, wenn sich mehrere Kunden oder Familien für die Versandbestellung zusammenschlossen. Daraus entwickelte sich ein stark vom Unternehmen geförderter besonderer Vertriebsweg, der schließlich zu privat geführten kleinen Ladengeschäften führte. Hohe Bedeutung hatte auch der Verkauf auf Kredit. Kleinkredite wurden von der angeschlossenen Bank (zunächst Noris Kaufhilfe, später Norisbank bzw. Noris Verbraucherbank GmbH) ohne größere Formalitäten und Sicherheiten gewährt.
Die Quelle GmbH unterhielt 18 Landesgesellschaften (inklusive Deutschland). Drei Töchter (Profectis, Foto Quelle und die SB–Gross Handels–GmbH) unterstützten das Kerngeschäft.
Die Quelle GmbH war einer der größten Kunden der Deutschen Post AG, denn sie verfügte (im Gegensatz zum Hermes-Versand des Versandhauses Otto) über kein eigenes Lieferunternehmen für Pakete. Große Artikel, die nicht per Post verschickt werden konnten, wurden über Speditionen zum Kunden gebracht.
Quelle sah sich als Multi-Channel-Unternehmen mit den Vertriebskanälen E-Commerce, Katalog, Ladengeschäften, über Mobiltelefon und den Teleshopping-Kanal HSE24.

Ladengeschäfte

Bekannt waren vor allem die Quelle-Partnerfilialen, ehemals als „Quelle-Agenturen“ bezeichnet. Ihre Zahl wurde seit 2004 von 6000 auf 1600 (Stand 06/2009) „Shops” reduziert. Sie waren rechtlich selbständige Ladengeschäfte auf Provisionsbasis.

Kataloge

Der Quelle-Hauptkatalog hatte pro Saison eine Auflage von rund acht Millionen Exemplaren mit einem Auftragswert von 20 Mio. Euro. Außerdem gab Quelle Deutschland über 20 Spezialkataloge heraus.

  • „Foto-Quelle (Revue)“: einstmals laut Eigenwerbung "das größte Fotohaus der Welt"
  • „Gesünder leben“ mit Medizin- und Pflegehilfsprodukten
  • „Blumensträuße“, ähnlich wie Fleurop, aber als Bestelldienst
  • „Die neue Küche“, Küchenkatalog und separater Einbaugerätekatalog
  • „Mein Möbel-Discounter“
  • „Spiel mit“, Spielwaren-Katalog
  • „Meine Größe“
  • „Men's Style“
  • „Schmuck und Uhren“
  • „Mein Baby & ich“
Dazu kamen neben Monatskatalogen unregelmäßig versendete Aktionskataloge mit reduzierten Preisen, Auslaufwaren und Restbeständen.
Abonnenten bekamen von Zeit zu Zeit Kataloge, die einen festen Einband (Hardcover) besaßen.

E-Commerce und Teleshopping

Neben ihrem Katalog setzte die Quelle GmbH als eines der ersten deutschen Versandhäuser auf das Medium Internet. Im E-Commerce befand sich das Unternehmen im Wettbewerb mit Unternehmen wie Amazon.com, Inc. oder eBay Inc.. Zuletzt war im Internet ein deutlich breiteres und tieferes Sortiment als im Katalog erhältlich. Laut einer comScore-Untersuchung von 2007 lag Quelle im Internethandel in Deutschland auf dem dritten Platz, hinter Otto-Versand und Amazon.

Auch über Mobiltelefon konnten Kunden auf quelle.de einkaufen und die Produkte direkt bestellen.
Über den Teleshopping-Kanal HSE24 vertrieb Quelle seit 2008 insbesondere Küchen. HSE24 gehörte – ebenso wie Quelle – zur Primondo-Gruppe.

Nahestehende Unternehmen

Unter der Bezeichnung „Quelle“ firmierten neben der Quelle GmbH weitere Unternehmen, u. a. die in Linz ansässige Quelle AG, die in St. Gallen ansässige Quelle Versand AG, die in Essen ansässige Karstadt Quelle Information Services GmbH sowie weitere Unternehmen in der Dienstleistungs- und Immobilienbranche.

Folgen der Insolvenz durch Arcandor

Am 9. Juni 2009 stellte Arcandor für sich und Quelle beim Amtsgericht Essen den Insolvenzantrag und beantragte Gläubigerschutz. Für die Mitarbeiter galt eine dreimonatige Gehaltsweiterzahlung durch die Arbeitsagentur. Die Geschäfte sollten wie gewohnt weitergeführt werden.
Am 29. Juni 2009 vereinbarten hochrangige Vertreter der Bundesregierung und der Bundesländer Bayern und Sachsen, entgegen den Empfehlungen des Bundeswirtschaftsministers zu Guttenberg, einen dringenden Massekredit für das Versandhaus in Höhe von 50 Millionen Euro. Den Kredit teilten sich zur Hälfte mit 25 Millionen Euro der Bund, das Land Bayern mit 20,5 Millionen und das Land Sachsen mit 4,5 Millionen Euro. Dieser Kredit lief bis zum 31. Dezember 2009. Der staatliche Kredit war notwendig geworden, um die Geschäfte fortführen zu können und insbesondere den Druck des Herbst-Winter-Kataloges 2009 sicherzustellen, dessen Druck und Auslieferung von den Druckereien Schlott und Prinovis aufgrund Zahlungsunfähigkeit seitens Quelle zeitweilig ruhte.
Seit dem 1. September 2009 ist über der Quelle GmbH das Insolvenzverfahren eröffnet und der Kölner Rechtsanwalt Dr. Klaus Hubert Görg zum Insolvenzverwalter bestellt woren. Am Abend des 19. Oktobers 2009 teilte der Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg nach Angaben der Financial Times Deutschland mit, dass das Versandhaus Quelle abgewickelt werden sollte. Als Grund nannte Görg, dass nach ergebnislosen Verhandlungen mit einer Vielzahl von Investoren „Insolvenzverwalter wie Gläubigerausschuss jetzt keine Alternative zur Abwicklung von Quelle Deutschland mehr“ sähen. Für den Nachmittag des 20. Oktobers kündigte Görg eine Mitarbeiterversammlung in Nürnberg an. Madeleine Schickedanz äußerte sich bislang nicht zu der Firmenpleite — nach Angaben ihres Ehemanns Leo Herl aus gesundheitlichen Gründen. Formal wurde der Beschluss zur Liquidation auf einer Gläubigerversammlung am 11. November bestätigt.
Mit der Abwicklung des Unternehmens wurde durch einen vom 1. November bis kurz vor Weihnachten 2009 laufenden Ausverkauf der Lagerbestände durch Gewährung von großen Rabatten auf den Katalogpreis begonnen  Der Verkauf über das Internetportal 'quelle.de' wurde bereits am 30. November 2009 aufgrund angeblich zu hoher Kosten eingestellt, daraufhin wurden zum 1. Dezember 2009 1.300 Mitarbeiter arbeitslos. Die im Zuge der Insolvenz verbliebenen ca. 30 Technikfilialen wurden nach deren Beteiligung am Ausverkauf kurz vor Weihnachten 2009 geschlossen.


Das Versandhaus Otto bekundete im Oktober 2009 Interesse an den Primondo-Spezialversendern Baby-Walz, Elégance, Hess Natur und den Auslandstöchtern der Quelle GmbH.


Da in der Region Nürnberg/Fürth in der Vergangenheit schon eine Vielzahl von größeren Unternehmen wie Grundig und AEG aufgegeben werden mussten, steht diese Region vor einem neuen strukturellen Problem. Als Folge der Firmenpleite rechnet die Stadt Fürth mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um mehr als fünf Prozent, während Rainer Bomba, damals Leiter der Arbeitsagentur Bayern, einen Anstieg der Arbeitslosenquote in Nürnberg um über drei Prozentpunkte (von 8,8 auf 12 Prozent/ +36 Prozent) Anfang November prophezeite. Zum 1. November mussten sich etwa 4000 Mitarbeiter bei der Bundesagentur für Arbeit arbeitslos melden; für die Bewältigung dieses Ansturms auf die Bundesagentur wurde im Quelle-Versandhaus in Nürnberg eigens eine provisorische Außenstelle der Agentur für Arbeit eingerichtet. Die Quelle GmbH hatte insgesamt zuletzt ca. 3300 Mitarbeiter. Die 4000 Mitarbeiter, welche im Raum Nürnberg ab Anfang November arbeitslos wurden, waren zu großen Teilen auch Mitarbeiter anderer Tochterfirmen von Primondo.
Auswirkungen bei DHL
Der Logistikpartner DHL der Deutschen Post AG kündigte an, als Konsequenz die Standorte in Bochum, Lehrte und Nürnberg vollständig zu schließen und Stellen in der Verwaltung in Frankfurt am Main abzubauen. Insgesamt sind etwa rund 960 Mitarbeiter betroffen.
Auswirkungen bei ausländischen Firmen
Betroffen von der Insolvenz der Quelle GmbH ist auch das österreichische Tochterunternehmen mit rund 1100 Mitarbeitern. Nachdem sich kein Investor für Quelle Österreich gefunden hatte, wurde am 16. November 2009 ein Konkursverfahren eröffnet. Die ehemalige Landesgesellschaft wird nun zerschlagen, das Onlineportal soll von der Otto Group, die die Markenrechte an Quelle besitzt, wiederbelebt werden.


Im Frühjahr 2010 sind in Folge der Insolvenzen und der folgenden Verkäufe einiger Auslandsgesellschaften des Versandhauses fast alle ehemaligen Quelle-Webseiten nicht mehr aufrufbar. Nur das rumänische Onlineportal ist neben dem russischen noch aktiv, es wurde von der rumänischen Panatek Investment Group, dem Vermieter der dortigen Geschäftsräume, aufgekauft und soll weitergeführt werden. Im Oktober 2010 beginnt dort die Umbenennung in Quick24 (S.C. Quick 24 Mail Order Services S.R.L.). Die Portale in Ungarn und Slowenien verweisen auf Onlineportale der Otto Group in den beiden Ländern.

Quelle: Wikipedia
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Sonntag, 27. Februar 2011

Ich mache weiter

Tja, eigentlich wollte in diesem Blog noch jemand seine Geschichte erzählen. Dieser Herr war anfangs sehr begeistert. Nur hat ihn jetzt die Lust verlassen. So ein Blog macht ja auch Arbeit. Aber ohne Arbeit und ausnutzen aller Möglichkeiten wirds mit der Selbständigkeit nichts. Ein starker Blog kann die eigene Seite im Ranking nach oben katapultieren. Aus diesem Grund mache ich erst mal alleine weiter. Ich habe lange darüber nachgedacht, aber mein Entschluß steht fest. Vielleicht findet sich noch der Eine oder Andere Kollege, der hier mitschreibt...

So dient dieser Blog jetzt erst mal als Informationsquelle für mein eigenen Kunden. Hier können sie ausgiebig lesen, wer ich war und wer ich bin. Im Internet gibt es einige Betrüger: Ich will ehrlich bleiben.

Bis dann!